Der Verein Kindern Zukunft schenken

"Kindern Zukunft schenken" ist ein rechtlich eingetragener Verein (ZVR-Zahl  766764166) und besteht aus einem Vorstand, der aus drei Personen besteht. Die Struktur ist also bewusst sehr schlank gehalten.

DER VORSTAND  (seit dem Tod von Marianne Brugger im Juli 2022)

Obmann: Michael Zündel
Kassier: Martin Hagleitner-Huber
Schriftführerin: Maria Ellensohn-Schmid

Alle drei Vorstandsmitglieder arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich. Die Spenden kommen somit zu 100% in den Tagesstätten in Mosambik und bei den Kindern an.

Der Verein kann aufgrund seiner verlässlichen Partnerstruktur mit den Schwestern vom Kostbaren Blut in Mosambik sowie der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg dafür bürgen, dass alle Spenden im Sinne der Kinder und deren Versorgung eingesetzt werden.

Marianne Brugger war auch regelmäßig vor Ort in Mosambik im Einsatz. Ich, als ihr Nachfolger, werde ebenfalls regelmäßig vor Ort sein, mein letzter Einsatz in Mosambik war im März 2023. (Michael Zündel)

Vereinsbericht 2022

Kindern Zukunft schenken - Initiative Marianne Brugger

Bericht des Obmanns Michael Zündel
zum Vereinsjahr 2022 und 2023

Tod der Obfrau und Vereinsgründerin Marinanne Brugger
Am 26. Juli 2022 verstarb nach kurzer Krankheit die Gründerin des Vereins und die Obfrau Marianne Brugger. Dies war ein extrem einschneidendes und unsagbar trauriges Ereignis im Vereinsjahr 2022. Die Fassungslosigkeit und die Bestürzung darüber waren nicht nur hier im Vorstand und allen Unterstützer*innen des Vereins sehr groß, auch in den Tagesstätten in Mosambik herrschten Trauer und Bestürzung. Am 18. August 2022 traf sich der Vorstand, um die Fortführung des Vereins zu gewährleisten und die erforderlichen neuen Weichenstellungen vorzunehmen. Michael Zündel übernahm dabei die interimistische Obmannschaft, Maria Ellensohn-Schmid die Aufgabe als Schriftführerin des Vereins. Diese Besetzung soll bis zu den nächsten Neuwahlen 2025 vorerst so beibehalten werden.

Informationen aus den Tagesstätten in Mosambik im Jahr 2022

Das Projekt konnte seit Beginn des Jahres erfreulicherweise nahezu gleich wie vor der Zeit der Pandemie umgesetzt werden, denn die meisten Beschränkungen wurden zur Mitte des Semesters aufgehoben. Am 4. Januar 2022 nahm das Projekt nach der Weihnachts- und Neujahrspause seine Aktivitäten mit 331 Kindern wieder auf. Später wurden weitere 40 Kinder registriert, so dass sich die Gesamtzahl der Kinder und Jugendlichen auf 371 belief (180 Jungen und 191 Mädchen). Nachdem 35 von ihnen wieder ausschieden, schloss das erste Halbjahr mit 336 Kindern und Jugendlichen. Im Rahmen des Projekts konnten 12 Jugendliche in die Berufsschule für Lang- und Kurzkurse eingeschrieben werden. Von den 12 befindet sich 1 im letzten Jahr ihres Krankenpflegekurses, 3 sind im Teachers Training College (IFP), 3 im Institute of Agriculture und 1 im Institute of Management. Die übrigen 4 besuchen Kurzkurse in den Bereichen Elektrizität, Schweißen, Gastronomie und Schneiderei. Allen Kindern der Tagesstätten wurde der Zugang zu Schule und Ausbildung ermöglicht: 8 in der Vorschule, 185 in der Grundschule, 166 in weiterführenden Schulen und 12 in Berufsschulen. Die meisten Kinder kamen mit dem Unterricht gut zurecht, während andere mit den Defiziten der letzten 2 Jahre noch schwer zu kämpfen haben.

Unter den Kindern in den Tagesstätten sind derzeit 51 Vollwaisen, 131 Kinder ohne Vater, 32 Kinder ohne Mutter und 157 Kinder aus sozial schwachen Familien mit getrennten Eltern, die von einem oder beiden Elternteilen verlassen wurden. Die negative Verhaltensänderung vieler Jugendlicher gibt Anlass zur Sorge. Besonders Mädchen sind davon betroffen. Sie landen leider oft in der Prostitution oder werden schwanger. Die meisten dieser Mädchen verlassen die Zentren, ein Hauptgrund für die aktuell hohe Dropout-Quote.

Zusammenfassung der wichtigsten Aktivitäten im Projekt:
• Die Aktivitäten der Zentren wurden mit verschiedenen Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Ernährung, psychosoziale Unterstützung usw. fortgesetzt.
• Die Zentren meldeten 178 Kinder an weiterführenden/beruflichen Schulen, 185 Kinder an Grundschulen und 8 Kinder im Vorschulprogramm an.
• Für die in den letzten zwei Jahren abgemeldeten Kinder wurden 40 neue Kinder aufgenommen, die Warteliste ist nach wie vor sehr lang.
• Aufgrund der Auswirkungen der COVID 19-Beschränkung sind die Familienbesuche immer noch eingeschränkt. Die Zentren haben in diesem Halbjahr 60 der 245 Familien besucht. Mit der Zeit wird sich der Prozess hoffentlich bald wieder normalisieren und die Zentren werden in der Lage sein, wie zuvor auch alle Familien zu besuchen.
• Im ersten Halbjahr wurden zwei Management-Sitzungen abgehalten, um den Projektverlauf im Allgemeinen zu bewerten. Außerdem traf sich die Leitung monatlich mit den Teams der Zentren, um die Arbeitsbeziehungen zu festigen und um zu prüfen, wie die Abläufe in den einzelnen Zentren verbessert werden können.  
• Die meisten bedürftigen Familien erhielten Lebensmittel, um ihren Hunger zu stillen, da viele Eltern/Familienmitlieder durch die Pandemie arbeitslos geworden sind.Schulungen und Aufbau von Kapazitäten:
• Über die NRO „Tendering“ erhielten die Kinder, Mitarbeiter*innen und Betreuer*innen von Massaca mehrere Schulungen über die Kraft des Lesens, emotionale Intelligenz, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und die Entwicklung der Gemeinschaft sowie über gesunde Sexual- und Reproduktionserziehung.
• Alle Projektmitarbeiter*innen nahmen an dem von Acção Social in Boane organisierten Workshop zur Wiedereingliederung nach der Pandemie teil.
• Teilnahme der Kinder an verschiedenen landwirtschaftlichen Aktivitäten und der Aufzucht von Tieren zu Lernzwecken in den Zentren.Vernetzung/Fundraising:
• Das Projekt erhielt Spenden in Höhe von rund 1.300.999,00 MZN in Form von Lebensmitteln, Schul- und Hygienematerial, Spielzeug, gebrauchter Kleidung und Schuhen usw.
• Es gibt seitens der Caritas und „Kindern Zukunft schenken“ nach wie vor Pläne für die Einführung neuer pädagogischer Methoden (offenes Lernen), sobald sich die Pandemiesituation vollends verbessert haben wird.Ausblick:
• Wir freuen uns auf das Ende von COVID-19 und die Rückkehr zum normalen Leben
• Beibehaltung unserer derzeitigen Spender und Gewinnung neuer potenzieller Spender
• Weitere Durchführung und Verbesserung von 3 Miniprojekten in 3 Zentren, um die Nachhaltigkeit und die Ausbildung der Kinder in den Zentren zu gewährleisten
• Schaffung und Umsetzung von Miniprojekten im Zentrum von Tete, um die Nachhaltigkeit und die Ausbildung der Zentralkinder zu gewährleisten
• Abschluss des Prozesses der Re-Legalisierung in Zusammenarbeit mit Acção Social für die 3 Zentren im Süden.
• Schaffung von Platz und Einrichtung einer Bibliothek in den zwei Zentren, die noch nicht über eine Bibliothek verfügen und Ausbau der Bibliotheken, die bereits bestehen.
• Pläne zur Verbesserung der sanitären Anlagen in Massaca
• Workshop des gesamten Managementteams mit einem Moderator aus Österreich über moderne Lehrmethoden und Projektinnovationen nach Aufhebung der COVID 19-Beschränkungen.
• Einbindung einer Psychologin und einer Hebamme für Sexualerziehung/-begleitung in das Projekt nach Aufhebung der COVID 19-Beschränkungen
• Überprüfung und Erneuerung der Mitarbeiter*innenteams je nach Bedarf und Kapazität

Aktuelle Zahlen:
Massaca:
Seit Jänner 2022 im Zentrum unterstützte Kinder:
Gesamt: 86 Kinder; Dropout-Rate: 16 Kinder; aktueller Stand: 70 Kinder im Zentrum
Impamputo:
Seit Jänner 2022 im Zentrum unterstützte Kinder:
Gesamt: 111 Kinder; Dropout-Rate: 7 Kinder; aktueller Stand: 104 Kinder im Zentrum
Namaacha:
Seit Jänner 2022 im Zentrum unterstützte Kinder:
Gesamt: 74 Kinder; Dropout-Rate: 3 Kinder; aktueller Stand: 71 Kinder im Zentrum

Weihnachtsaussendung 2022
Anfang Dezember 2022 erging ein Spender*innenbrief an alle Mitglieder und Unterstützer*innen. Dieser informierte nochmals über das Ableben der Obfrau und Vereinsgründerin Marianne Brugger und rief alle zur Fortführung ihrer Unterstützung für das Projekt auf. Erfreulicherweise haben sehr viele aufgrund dieses Schreibens auch tatsächlich gespendet.

Projektbesuch  des Obmanns im März 2023
Anfang März 2023 besuchte der neue Obmann Michael Zündel die Tagesstätten in Mosambik und das Team der Schwestern vom Kostbaren Blut.
Der 1. Besuch nach dem Tod von Marianne Brugger zeigte einerseits die nach wie vor große Trauer darüber, dass Marianne Brugger nie mehr nach Mosambik kommen wird, andererseits ist das Positive zu vermerken, dass alle Aktivitäten - das Vermächtnis von Frau Brugger sozusagen - nach den Covid-19-Restriktionen nunmehr wieder nahezu im vollen Umfang laufen.

In der Tagesstätte in Namaacha wurde im Zuge des Besuchs, bei dem auch Herr Mathias Fink, Mentor des Projektes bei Crossing Borders - Omicron, mit dabei war, ein beeindruckener Gedenkgottesdienst für Marianne mit dem Team der Betreuer*innen und allen Kindern der Tagesstätte abgehalten.

Im Rahmen des Besuchs in Mosambik hatten Obmann Michael Zündel und Mathias Fink von Crossing Borders die Gelegenheit, mit Schwester AnneRitha, der Leiterin der Tagesstätten, über die zukünftigen Schwerpunkte und Möglichkeiten des Projektes zu diskutieren. Eine geplante Neuerung ist die Umstellung auf offene Lernformen in den Tutorial-Klassen. Ein erster Startup Workshop mit dem Schwesternteam wurde hierzu im Haupthaus der Schwestern in Maputo abgehalten.


Download Vereinsbericht 2022

Finanzbericht 2022